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Jungpflanzenanzucht

Jungpflanzenanzucht, eines unserer Lieblingsthemen! Aussaaten & Gartenarbeiten im Februar. Wir säen, pikieren und pflegen unsere Gemüsepflanzen. Im Februar ist schon was los in unserer Anzuchtstation und gerne geben wir euch Einblicke in unser Tun. Wir würden uns wünschen, dass es inspirierend, motivierend und unterhaltsam ist.

Jungpflanzenanzucht geht das ganze Jahr über!

Nur weil wir das ganze Jahr über säen und vorziehen, heißt das nicht das muss für alle genau so richtig sein. Es ist unser Weg und für uns passend. Wer später loslegt macht auch nichts falsch, den wichtig ist einfach überhaupt zu gärtnern. Das große übergeordnete Vorhaben lautet viele viele Oasen zu schaffen, für Gemüsebeete, Tiere und Vielfalt! Jeder Kübel zählt!

Säen und Vielfalt integrieren

Klappt es mit der Saat so können wir für kleines Geld eine Menge Jungpflanzen ziehen. Das spart Geld und erweitert die Bandbreite der Sorten. Samenfeste Sorten eignen sich besonders für den Hobbygarten, da unter bestimmten Bedingungen die Saat für die folgende Saison selbst gezogen werden kann. Jungpflanzen im Handel sind meist nicht in samenfester Qualität und auch nicht zur Erhaltung bestimmter Sorten.

Alte oder neue Sorte?

Oft hört man die Betonung auf den Erhalt der alten Sorten. Und das ist absolut unterstützenswert, es bereichert unsere so wichtige Vielfalt. Auf der anderen Seite gibt es Unternehmungen auch neue und dennoch ökoligsche Sorten zu züchten, das hat mit Züchtung von Hybriden und großglobalisierten Anforderungen nichts zu tun. Es gibt durchaus neue Züchtungen für und aus dem ökologischen Bereich. Das ist besonders wichtig, da die Vielfalt von einzelnen Gemüsekulturen in dem Bereich über die Jahre viel zu klein geworden ist.

Saaten im Februar, fast alles mit LED-Lichtern

Was säen wir im Februar? Werfen wir einen Blick in unseren Aussaatkalender oder in eines unserer vielen Aussaatvideos. Wie wäre es mit diesen Kandidaten in dieser Saison? Das passende Saatgut findet ihr direkt bei uns im Shop in hobbygartenpassenden Mengen und biologischer Qualität. Mit eurem Einkauf bei uns fördert ihr unsere Arbeit und macht es möglich, dass wir unsere Erfahrungen und unser Wissen kostenfrei zur Verfügung stellen können. Vielen lieben Dank! Übrigens im Februar machen die Dicken Bohnen den Anfang mit der Anzucht ohne LED-Leuchten.

Gekeimt und nun?

Liegen die Saaten in der Aussaaterde ist die Bodentemperatur, also die optimale Keimtemperatur, super wichtig, damit es gut klappt mit der Keimung. Manche Samen brauchen länger als andere bis sie keimen und das ist völlig normal. Sind sie dann aber gekeimt müssen sie meist kühler stehen. Paprika und Chili zum Beispiel, die brauchen es warm (23 bis 28 Grad), sind sie aber gekeimt müssen sie kühler stehen und genügend Licht braucht es auch. Dann werden es wunderbar kompakte Pflänzchen.

Pikieren für weiteres Wachstum

Sind unsere Saaten gekeimt und die ersten gemüsekulturtypischen Blätter zu erkennen, können wir sie (insofern sie pikiert werden) vorsichtig vereinzeln und umsetzen. Quickpotplatten oder einzelne Töpfchen eignen sich super dazu. Zum Pikieren verwenden wir gern unsere Pikierhölzer mit zwei unterschiedlich großen Spitzen.

Pikierstäbchen
Pikierstäbchen

Pflege der Jungpflanzen

Neben den richtigen Temperaturen und der ausreichenden Lichtzufuhr ist die Pflege der kleinen Sprösslinge natürlich auch wichtig. Aussaaten immer feucht halten, geschlossene Bodenoberflächen bei Jungpflanzen aufrauen, größere Pflanzen von unten gießen. Sind die Pflanzen pikiert macht es Sinn die sterilisierte Aussaaterde wieder zu beleben, wir machen das mit dem Garten-Bodenaktivator. Später gibt es für nährstoffeinfordernde Pflanzen auch eine Düngegabe (halbe Dosis in das Gießwasser. Und zur Prävention bzw. Behandlung gegen Läuse, Pilze und Schädlinge hat sich bei uns der Einsatz von Pflanzenfit bewährt ( 3ml auf 1 Liter Wasser in der Sprühflasche, 1 x wöchentlich). Wir nutzen es über ein Jahrzehnt und sind überzeugt, deswegen gibt es das auch bei uns im Sortiment.

Pflege für unsere Jungpflanzen

So wachsen unsere Jungpflanzen weiter bis sie so groß geworden sind und das Wetter es erlaubt, dass wir sie ans echte Draußen gewöhnen können. Die frühen Kohl- und Salatpflanzen machen da den Anfang, die wärmeliebenden brauchen etwas länger. Für den einen ist das gut, für den anderen etwas anderes. Auf die jeweiligen Bedürfnisse kommt es eben auch bei den Pflanzen an. Also lasst euch nicht verrückt machen und gestaltet euren Gemüsegarten, wie ihr ihn euch wünscht.

Viel Freude bei eurer Jungpflanzenanzucht, beim Säen, Pikieren und Pflegen eurer Pflanzenbabys!

Video zur Jungpflanzenanzucht im Gartengemüsekiosk

Anzucht, die Ausstattung

Gelungene Anzucht? Ja, das geht! Fehler bei der Jungpflanzenanzucht möchten auch wir vermeiden. Mit den Jahren sammeln wir Erfahrungen und konnten unser System optimieren. Wichtig ist dass jeder sein eigenes System finden kann. Es gibt nicht den einen und einzig wahren Weg. Jeder hat andere Gegebenheiten und Optionen, dennoch bleibt das Ziel gleich. Wir wollen gerne vitale Jungpflanzen vorziehen. Je nach Gemüse sind die Bedürfnisse sehr sehr unterschiedlich.

Erde für die Anzucht

Wir nehmen gern alte Erde aus Pötten und recyclen sie mit der Dampfschubkarre, das klappt auch in kleineren Dimensionen. Zum Beispiel könnte die Erde im Backofen erhitzt werden, das ermöglicht eine erfolgreiche Anzucht.

Aussaaterde selbst herstellen

Aussaaterde einkaufen funktioniert meistens auch, wer da auf Nummer sicher gehen möchte und definitiv keine Schädlinge über die Erde ins Haus holen möchte, erhitzt diese einfach nochmal.

Alternativen zum Dämpfen für die Anzucht

Der Humusziegel wird einfach in Wasser gelegt und quillt auf. Der hat dann eher keine Nährstoffe und braucht nach der Keimung Nahrung, die über Flüssigdünger zugefügt werden kann. Da ist der Blick auf die Nachhaltigkeit sicher ein wichtiger. Wir denken, das kann man schon machen, aber ausschließlich wäre es doch schade, gerade wenn alte Erde zum wieder aufwerten vorhanden ist.

Aussäen aber wo hinein?

Falls ich Aussaaten habe, die es gern warm haben ist eine kleine Aussaatschale empfehlenswert. Egal ob die auf der Heizung oder Wärmematte stehen, es ist von Vorteil wenn sie klein sind. Aussaaten in Quickpotplatten machen durchaus auch Sinn, je nach dem welche Saaten hinein sollen. Gerade Tomaten müssen nach dem Keimen kühler gestellt werden, nicht über 20 °C – und sie müssen hell stehen. Ansonsten passiert es mit den Tomatenjungpflanzen, dass sie lang und instabil werden, sie vergeilen. Das wollen wir nicht. Sobald wir merken, die Tomaten entwickeln sich in diese Richtung: kühler und heller stellen.

Quickpotplatten für die Jungpflanzenanzucht

Quickpotplatten in verschiedenen Größen und passende Untersetzer machen sich bei uns gut. Wir können sie gut tragen, wir können von unten gießen, die Pflanzen können je nach Größe länger drin stehen bleiben. Je nach Erdvolumen und Ansprüchen der Pflanzen ist es wichtig die Quickpots nicht zu klein auszuwählen.

Unsere Ausstattung

Kisten mit Ablauf und ohne

Super sind die Wannen und die Bäckerkisten, je nachdem ob das Wasser ablaufen soll oder nicht. Die Wannen eigenen sich auch gut für Arbeiten im Haus, sie sind groß und wasserdicht. Auch Sauerkrautgläser können darin stehen und sauen nicht rum.

Pöttchen nutzen wir gern quadratisch in verschiedenen Größen. Bei größeren Mengen macht das Sinn, bei kleineren Mengen reicht es absolut aus die runden Töpfchen zu recyclen, meistens liegen sie auf Friedhöfen in Mengen kostenlos herum. Die quadratischen nutzen den Platz einfach optimal aus, wir verwenden drei verschiedene Größen und das jedes Jahr wieder – so entsteht System, das eigene.

Boden aktivieren für vitale Jungpflanzenanzucht

Und wenn die Pflanzen dann weiter gewachsen sind wollen sie mehr oder weniger Unterstützung und Nährstoffe. Daher arbeiten wir zum einen mit der Aktivierung des Bodenlebewesen nach. Wir geben in flüssiger Form EMa hinzu. Dieses Mittel nutzen wir ebenfalls für die erfolgreiche Herstellung von Bokashi und auch sonst im Garten kommt es zum Einsatz, seit Jahren. Jetzt konnten wir den GaBo in unser Sortiment aufnehmen.

Und wenn es dann daran liegt dem Boden mehr Nährstoffe zuzufügen arbeiten wir mit Flüssigdünger nach. Gerne nutzen wir den Microdünger für die optimale Versorgung, ergiebig ist er auch noch: 10 bis 20 ml auf eine 10L Gießkanne. Starkzehrer wir Tomaten, Gurken und Auberginen düngen wir bei uns jede Woche.

Trauermückenlarven nerven bei der Jungpflanzenanzucht

Nützlinge, Nematoden nutzen wir wenn es gar nicht anders geht. Wenn der Befall geringer ist dient Spüli-Wasser-Gemisch in der Sprühflasche. Mit den Jahren ist es weniger geworden. Mit den Jahren ist der Befall weniger geworden. Wir achten darauf, dass die Pflanzen nicht zu eng stehen, dass die Luft durchziehen kann. Wir gießen die Pflanzen gern von unten an und manche haben auch Erfolg, in dem sie die Erdoberfläche mit Sand abdecken. Es gibt immer mehrere Wege nach Rom ; )

Wir nutzen auch gern jede Woche die Prävention

Dazu verwenden wir einen Kräuterauszug aus Chili und Knoblauch mit EM einmal die Woche. Bei Befall alle zwei drei Tage. Das ist wirklich ergiebig: 3 bis 5 ml auf 1 L Wasser.

Gießen bei der Jungpflaneznanzucht

Die Ballbrause ist schön und macht Spaß, mittlerweile für uns nicht mehr das richtige, es dauert und verkalkt schon mal schneller – Aber schön ist die Ballbrause wirklich.

Unser optimaler Arbeitshelfer ist … tada … die Kindergießkanne. Der Aufsatz ist super und ohne lässt sie sich auch gut verwenden.

Pflanzenleuchten von Dezember bis März sinnvoll

Bisher haben wir einige Leuchten ausgetestet und verwendet. In diesem Video haben wir einige vorgestellt. Ab März können wir mit den richtigen Begebenheiten auch ohne Leuchten anziehen. Von Dezember bis März kommen wir ohne extra Licht nicht aus.

Unser Beitrag zu Pflanzenleuchten

Und aktuell haben wir diese hier im Einsatz, sehr sehr vielversprechend, sie arbeiten gut und kommen nicht von Sonstwo.

Unsere aktuellen LED-Leuchten kannst du dir hier anschauen. Sie sind für den Gemüseanbau sinnvoll.

Wärme nötig zur Keimung?

Nicht viel Strom verbraucht eine Heizmatte, sie erwärmt punktuell und nimmt nicht viel Platz weg. Die Keimtemperaturen sind soo wichtig, das hätte ich zu Beginn der Gärtnerei vor vielen Jahren gar nicht gedacht. Die meisten kommen mit 15 bis 20 °C gut klar, aber Pflanzen wie Chili, Aubergine, Physalis, Tomate und Pepino brauchen zur Keimung höhere Temperaturen. Aber Achtung! Nach der Keimung müssen sie kühler stehen.

Erfahrung sammeln wir alle und aus ihnen zu lernen und das eigene System zu optimieren. Wir machen es genau so und freuen uns über die jährlich erfolgreiche Anzucht.

Unser Video zur Ausstattung