Garten starten

Erfolgreich einen Gemüsegarten anlegen

10 wichtige Themen, die zum Erfolg führen

Was ist eigentlich wichtig, wenn ich einen neuen Gemüsegarten anlegen möchte? Wir haben uns 10 wichtige Themen rausgesucht, die wirklich wichtig sind und helfen einen gelungenen Gemüsegarten seinen Schatz zu nennen.
Jetzt ab Januar können wir schon viel machen, um erfolgreich einen Gemüsegarten anzulegen. In diesem Video sprechen wir 10 wirklich wichtige Themen an, die zum Erfolg führen. Wir möchten euch motivieren Gemüse selbst anzubauen und euch nicht von Misserfolgen abhalten zu lassen. Im Video (siehe ganz unten) haben wir wichtige Dinge besprochen, die aus unserer Perspektive sehr hilfreich sein können, um einen ertragreichen und bunten Gemüsegarten anzulegen.

Der Standort darf sonnig sein
Ja, es gibt Gemüse, das halbschattig auch wächst. Yacon, Spinat, Buschbohnen, Rote Bete, Kohlrabi zum Beispiel. Aber grundsätzlich gilt Sonne macht die Beete bunt. Gerade wenn wir auch im Frühjahr und Herbst anbauen, ist die Sonne wichtig. Daher! Suche den sonnigsten Platz in deinem Garten für deine Gemüsebeete aus. Dort kannst du deine Beete super anlegen.

Neue Beete sinnvoll anlegen
Umgraben ist nicht unbedingt die beste Wahl und wenn man es doch macht, muss man einfach ein paar Dinge beachten. Die allseits bekannte Methode mit der Pappe sehen wir kritisch. Pappe möchten wir nicht in unserem Garten, in unserer Erde, in unserem Gemüse, in unserem Körper. Pappe ist ein wunderbarer Recyclingstoff und gehört in den Abfall, nicht in den Garten. Alternativ können wir mit dickem wasserdurchlässigen Vlies oder mit fester Folie (kleine Löcher drin) arbeiten. Diese kann ich mehrere Jahre wieder verwenden und es landet nichts im Boden. Natürlich können wir diese Methode auch über den Winter nutzen, wenn wir keine Gründüngung oder Mulch auf dem Beet haben.

Boden vorbereiten, aber wie
Am besten ist natürlich das Lockern mit der Grabegabel, alternativ können wir auch einstechen und fallen lassen, damit die Erde gelockert wird – aber ohne umzudrehen.
Bei größeren Flächen darf es dann doch durchaus die maschinelle Unterstützung sein. Auf dem Hof habt ihr unsere Umkehrfräse im Video gesehen. Eine Fräse oder Hacke kann auch gute Dienste leisten. Da erhöht sich dann etwas der Beikrautdruck.
Alternativ, gerade wenn man den Garten erst kurz vor Bepflanzung zur Verfügung hat, kann auch umgegraben werden. Wenn wir das nur einmal zu Beginn machen und nicht öfters, ist das durchaus eine gangbare Methode. Wichtig ist dann den Boden besonders zu pflegen, damit sich die Lebewesen neu orientieren können und optimal unterstützt werden.
Möchte ich gutes Gemüse ernten, muss ich den Boden füttern und pflegen.

Erde ist ein wichtiges Thema. Habe ich keinen Kompost oder andere Quellen da, brauche ich neue Erde. Viele Hersteller bieten es auf Anfrage an Erde in Big-Packs zu liefern. Oft ist das günstiger als immer wieder Säcke zu kaufen. Die Erde aus den Kompostwerken stammt regulär aus Biotonnen und leider fanden wir dort viele Dinge drin, die da gar nicht rein gehören.

Düngen, ist das nötig?
Eine gute Frage. Dazu können wir erstmal eine Bodenanalyse machen. Dann wissen wir mehr. Was ist der Ist-Zustand?

Soll es dann eine Zufuhr von Nährstoffen sein, gibt es mehrere schöne Möglichkeiten. Unsere Lieblingsmethode heißt Bokashi. Hier werden Reste mit effektiven Mikroorganismen fermentiert und liefern gute Nahrung für unseren Boden.


Oft ist der Garten schon voll mit Nährstoffen. Aber sollte doch mal was fehlen oder sollen Starkzehrer angebaut werden können wir düngen. Kleedünger ist super zu dosieren und riecht genial gut. Urgesteinsmehl führen wir unserer Erde gerne zu für den Mineralienhaushalt. Und soll es mal schnell verfügbar sein, nehmen wir am Liebsten einen bestimmten Flüssigdünger. Sehr ertragreich und effektiv, der EM-Mikrodünger:

Mikrodünger
Mikrodünger

Aussäen oder Jungpflanzen für den Garten besorgen?
Sowohl als auch, warum auch nicht. Einige Kulturen sind einfach vorzuziehen, wie z.B. Tomaten, Gurken, Zucchini, Kräuter, Lauchzwiebel oder auch Bohnen und Erbsen.
Zwiebel, Salat, Kohl zum Beispiel sind etwas komplizierter, vielleicht eher was ab dem zweiten Jahr. Wichtig ist die Freude. Frust darf gerne vermieden werden, denn jedes Jahr kommen neue Erfahrungen dazu.

Was gibt es im Kiosk für den ersten Garten?
Für die Begleitung durch das Jahr haben wir unseren Biosaatgutkalender 23 sowie den alljährlichen Aussaatkalender im Sortiment. Dazu gibt es tolle Sämereien und Boxen. Da ist »Mein erster Garten« dabei. Eine Box mit über 40 Saaten, die recht einfach sind und sich super für die ersten Schritte eignet. (einfach auf’s Bild klicken, dann kommt ihr zur Box)

Aussatbox
Aussaatbox »Mein erster Garten«

Mischkulturen machen sich zu nutze, dass einige Pflanzen in Nachbarschaft noch besser wachsen. Dazu gibt es bei uns 10 Sets im Shop mit Anleitung und wir haben noch ein feines kleines aber sehr informatives Büchlein im Sortiment. Drei prima Helfer, um mit dem Gemüsegarten loszulegen.

Fruchtfolgen im Gemüse-Garten
Was pflanze ich vor und nach einer bestimmten Kultur? Einiges begünstigt sich gegenseitig, z.B.:

– dicke Bohne, danach Winterporree
Spinat, danach Kartoffeln, späte Sorte
– Zwiebeln oder Knoblauch, danach Herbstsalat
– Frühe Kartoffeln, danach Kohl, später Kohl
– Salat, danach Buschbohnen, danach Wintersalat

Und da gibt es noch mehr, eine Wissenschaft für sich. Und Blumen und Kräuter dürfen in den Gemüsebeeten nicht fehlen. Probiert es aus.

Pflanzen und Pflegen
Wer möchte wie tief ins Beet gesetzt werden? Im Video hört ihr ein paar Beispiele. Tomate mag es tiefer, Salat hingegen gar nicht. Kartoffeln werden gern später angehäufelt. Wir haben zu fast jeder Kultur bei uns ein eigenes kurzes Video, wie wir sie erfolgreich in unserem Garten anbauen.

Mischkulturen, die Klassiker, manche stehen wie erwähnt gerne zusammen, beispielsweise:

– Bohnen und Bohnenkraut
– Erdbeeren mit Knoblauch
– Tomaten mit Basilikum
– stark duftende Kräuter mit Kohl
Möhren mit Zwiebeln

Manchmal reicht das nicht aus. Bei Kohlpflanzen und bei Möhren mit Zwiebeln verwenden wir Gemüseschutznetze, das sieht nicht so toll aus, aber es hilft der Erntemenge. Ein weiteres Tool ist das Vlies. Perfekt um es wärmer zu gestalten. Im Frühjahr und Winter ist es sehr praktisch. Sei Anbeginn hat der Gärtner die hohlen biegbaren Elektroinstallationsrohren auf Eisenstangen gespießt und somit einen Planwagen für Netz und Vlies gebaut. Es können sicher auch Weidenruten und Klammern sein. Ausprobieren hilft ; ) Unter unseren Empfehlungen findet ihr echt brauchbare Dinge.

Schnecken wollen erwähnt sein. Ihre Aufgabe ist altes aufzuessen und aufzuräumen. Sie haben durchaus einen Sinn im Garten. Wir haben viel probiert und ein Video dazu gemacht, denn meist sind es für den Gemüsegärtner doch etwas zu viele Schneckchen. Kurz das Fazit: Absammeln und zwar sehr regelmäßig! Schneckbrettchen helfen!

Schnecken im Zaum halten

Gießen im Garten
Nur soviel wie unbedingt nötig, mehr aber nicht. Und wenn Gießen, dann richtig, aber nicht jeden Tag ein bisschen Wasser verteilen. Am besten so planen, dass ich sehr wenig gießen muss. Mulchen erleichtert weil es die Verdunstung eindämmt – oder mit Untersaaten arbeiten! Die Erde will nicht nackt sein. Entweder mit Rasenschnitt, Stroh oder auch mit anderen Pflanzen mulchen – gerupfte Beikräuter klappen auch– wenn keine Samen drin sind. Der Boden futtert den Mulch auf und wir verbessern unsere Bodenqualität. Durch den Mulch bleibt das Wasser besser in der Erde. Ausnahmen! Wir halten unsere Beete feucht wenn wir gerade ausgesät oder gepflanzt haben. Sind die Pflänzchen gut angewachsen, haben sie ordentlich in die Erde gewurzelt, dann gießen wir nicht mehr viel. Nur noch nach Bedarf.

Womit gießen wir? Am besten für unsere Gemüsepflanzen ist das Regenwasser, das mögen sie sehr gerne. Brunnenwasser nehmen wir auch, wichtig ist dann jedoch, dass es sich erstmal akklimatisieren kann. Tomaten, Gurken oder andere wärmeliebende Pflanzen mit kaltem Wasser zu gießen, das nehmen sie uns echt übel! Kohl und Salat sind da nicht so nachtragend.

Ausnahmen! Kübelpflanzen und Hochbeete, hier wird auch gemulcht, aber der Wasserbedarf ist höher. Sie können ja nicht in die Erde wurzeln und sich selbst versorgen. Da müssen wir öfters schauen und ggf. gießen.

Versetzte Aussaat und Ernte, permanente Gemüsepflanzen

Wir möchten lange, oft und frisch ernten. Daher ist der Garten permanent bestellt. Es gibt extra frühe und späte Sorten, bei Kohl oder Porree zum Beispiel. Gurken und Tomaten schieben immer wieder Früchte nach. Kohlrabi können wir dreimal im Jahr anbauen.

Wichtig für den Start ist die Frage: Was möchten wir gerne essen? Mit welchen Pflanzen fangen wir im ersten Jahr an? Was ist leicht für uns anzubauen? Und jetzt kommt der allerwichtigste Punkt:

Weniger ist mehr!
Welches Gemüse essen wir am allerliebsten? Wie viel Platz haben wir? Welche Kulturen können wir auf einer Fläche pflanzen, was wollen wir nachpflanzen. Haben wir Platz für ein Hochbeet? Jeder Standort ist individuell und anders. Jedes Jahr ist anders, das Wetter ist jedes Jahr anders, Erfahrungen sammeln und in Kreisläufe denken – da geht die Reise hin.

Naturnah sollte ein Gemüsegarten sein, bitte! Blüten und Kräuter pflanzen, Totholzhaufen anlegen, Vögeln und Insekten Lebensraum schenken #savethebirds – das ist ganz wichtig, um einen Gemüsegarten anzulegen und zu pflegen! Wir brauchen die Natur, ohne sie werden wir kein Gemüse ernten ; ) Kreisläufe und Verbundenheit – ein sehr wichtiges Thema beim nachhaltigen Gärtnern. Und! Spaß & Freude!

Mit dem Gemüse-Garten starten