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SORTIMENTSENTWICKLUNG und Versuchswesen, INTERVIEW MIT TOM

Wir waren vor einiger Zeit bei der Bingenheimer Saatgut AG und haben ein paar spannende Menschen interviewen dürfen, darunter auch den Tom. Er ist zuständig für den Bereich Versuchswesen und Sortimentsentwicklung. Was muss passieren damit eine Sorte wirklich in den Verkauf kommt? Eine ganze Gruppe arbeitet daran, Tom testet die Sorten mit seinem Team und bringt die Erfahrung mit ins Team.

Erhaltungszucht macht was?

Jede Sorte hat ihren eigenen Züchter, der dafür sorgt, dass die Sorte auch ihre Eigenschaften erhält. Diese Züchter sind über Deutschland und das angrenzende Ausland verbreitet. Sie selektieren die Pflanzen mit den gewünschten Eigenschaften und gewinnen so das Elitesaatgut für die darauf aufbauenden Saatgutvermehrung. Der Verein Kultursaat e.V. sagt: Saatgut ist Kulturgut und arbeitet stark an ökologischer Saatguterhaltung als auch Erweiterung. Für eine breitere Sortimentsentwicklung, die auch wir Hobbygärtner uns wünschen ist das eine unterstützenswerte Arbeit. Schaut euch gern das Video zum Thema Kultursaat an:

Hat einmal ein Begeisterter Züchter eine Sorte entwickelt, übernimmt er meist auch die Erhaltungszucht. Dass so eine Sortenentwicklung eine Weile dauert, das wissen wir nun. So einem professionellen Ökozüchter würde ich doch gerne mal über die Schulter schauen, wenn er seine Sorte züchtet.

Gelb, groß und süß – eine Tomate für Süße

Für alle die sich fragen was es mit der Cleota Yellow auf sich hat, so sieht sie aus. Ich glaube das Ursprungssaatgut hatte ich mal von Nadja bekommen. Vielen Dank nochmals!

Cleota Yellow für die Sortimentsentwicklung?
https://www.youtube.com/watch?v=mKOdMeCj0H4&feature=emb_logo
Und nicht nur die Cleota ist eine wunderbare Tomate!

What about Biosaatgut?

Biosaatgut heißt noch lange nicht, dass das Ausgangsaatgut auch biologisch war. Wer hätte das gedacht? Auch für die Sortimentsentwicklung bestimmt nicht uninteressant. Im Inititaitvkreis ist es wichtig, dass möglichst weit vorne angesetzt wird und schon zu Beginn ökologische Ausgangsbedingungen vorhanden sind um dem Ursprungsgedanken gerecht werden zu können.

Testen und Bewerten von Sorten als Vorschläge für die Sortimentsentwicklung

Vorschläge werden vor Ort getestet und wenn das erfolgreich was, erweitert sich der Testradius durch viele Anbauer geografisch weit gefächert. Die Bonitierung (Bewertung) einer Sorte ist ebenfalls recht aufwendig. Probeanbau auf Praxisbetrieben nennt sich das Prozedere

Was wird denn mit der ganzen Ernte gemacht?

Gut organisiert, die Mitarbeiter partizipieren vom Anbau, dafür gibt es Rückmeldungen zu den Eindrücken der Sorten, eine Arbeit Hand in Hand für ursprüngliches sprich ökologisches Saatgut. Die Sortimentsentwicklung ist wohl irgendwie auch Großteamsache ; )

Versuchsanbau und Sortimententwicklung

Die Interviewserie in Bingenheim haben wir hier als Playlist zusammengefasst. Es sind einige spannende Menschen und Themen dabei.

https://www.youtube.com/watch?v=g1VGWCduJtE&list=PL7ybDdylrmgxJtpHPq-yhzC3vfKKGD5St

Saatgutvermehrung, Interview mit Nils

Letztens haben wir noch zusammen hier Rösti gemacht und jetzt kommt nun auch das Video zu unserem Interview, das wir im Sommer im Rigottiland gemacht haben. Ich durfte den Nils mit Fragen löchern ; )

Was ist ein FÖJ?

Nils berichtet uns über sein freiwilliges ökologisches Jahr, das in jedem Bundesland etwas anders und mit verschiedenen Trägern geregelt ist. Er empfiehlt es nach, eine gute Erfahrung, die nach der Schule eine potentielle Alternative zu anderen Wegen darstellen kann. https://foej.de/traeger

Nils von Saatenvielfalt, hier kommt ihr zu seinem Kanal:

https://www.youtube.com/watch?v=nBL4_7gr5Fs
Nils im GGK
https://www.youtube.com/watch?v=U1MK2sWU3dg
Über Saatgut

Nils war auf dem Demterbetrieb Dottenfelder Hof, bei Frankfurt in Hessen.

Tomaten, Zuckermais und Kopfkohl züchten

Nils hat Erfahrungen in seinem FÖJ sammeln dürfen. Um Saatgut zu vermehren, gibt es einiges zu beachten und zu lernen. Nils erzählt von der Freilandzüchtung, von Merkmalauslese und Auswahl von Saatgut. Die Kraut- und Braunfäule wird ganz bewusst herbeigeführt, um zu schauen welche Pflanzen besonders resistent sind – dieses Saatgut wird ausgewählt.

Tomaten sortenrein vermehren

Relativ strenge Selbstbefruchter, aber es gibt natürlich Ausnahmen. Nils spricht von ca. 95 % Selbstbefruchtung. Er betont die Unberechenbarkeit der Natur, die auch gleichzeitig seine Achtung vor ihr ausdrückt. Um sie sortenrein zu vermehren, dient ein Isolationstunnel (ein großer Planwagen), der fremde Bestäubung ausschließt. Bei zwei Sorten reicht dennoch ein Tunnel, die einen stehen drunter, die andern draußen. Offen abblühen (Fremdpollen der gleichen Sorten) macht die Saat und Sorte stabiler. Wenn Sorten gezüchtet werden, auf ein Ziel hin gearbeitet wird, macht es Sinn mehrere Pflanzen einer Sorte zusammen stehen zu haben, ein Fremdbestäubung der gleichen Sorte, erneuert den Genpool und macht sie gesünder. Die Philamina hat uns absolut überzeugt, die haben wir bei uns im Sortiment.

Züchtung, Erhaltungszucht, Vermehrungszucht

Da gibt es die Züchter, die neue Ziele verfolgen; da gibt es die Erhaltungstüchter, die eine Sorte am Leben erhalten und dann gibt es die Vermehrungszüchter, die Saatgutmenge produzieren und diese zur Verfügung stellen. Kultursaat ist in dem Thema ein interessanter weiterer Surfpunkt:

Interview mit Michael Fleck vom Verein Kultursaat

Tomatensaatgut gewinnen in Masse

Wie geht das? Nils erklärt es uns im Interview ganz genau wie es geht. Er hat aber auch schon Videos dazu gemacht, wie dieses hier:

https://www.youtube.com/watch?v=ASqPn9jUdVc
Saatgut gewinnen

Im Interview sprachen wir von der Reinigung von Saatgut. Wir hatten die Chance Einblicke zu bekommen und das Video aus der Reinigung ist dieses hier:

https://www.youtube.com/watch?v=EGAzgAHXf3M
Saatgutreinigung

Alte und neue Sorten, was meint Nils?

Alte Sorten sind nicht unbedingt für den Erwerbsanbau brauchbar, dennoch haben sie ihre absolute Berechtigung, allein schon vom Geschmack her. Im biologischen, ökologischen Bereich wird gezüchtet und da gibt es noch Ausbaubedarf. Die gelbe kleine Tomate aus dem Rigottigarten haben Thomas und Florian benannt, in diesem Video hier:

Tomatentalk 1/2

Tomaten züchten, wie geht das?

Tomaten im Hobbygarten zu züchten kann eine Menge Spaß über Jahre bringen! Was brauchen wir in 15 Jahren an Tomaten? Diese Zukunftsperspektive macht es zusätzlich schwierig. Widerstandsfähig, robust und dennoch schmackhaft und homogen, samenfest, biologisch – viel Arbeit, die sich lohnt! Real sind es eher 15 bis 20 Jahre eine neue Sorte zu entwickeln. Wer vererbt denn was? Nils sagt uns: Die Grenzen sind fließend, probieren und auslesen. Interessant dabei ist vielleicht noch der Begriff F1. Allein das F steht für Filia (Filialgeneration)und die Zahl für das Jahr. F3 wäre dann die gekreuzte Saat im 3. Anbaujahr. Der Unterschied liegt bei dem Wort Hybrid. Zu dem Thema haben wir oben das Video von Nils verlinkt. Oft haben sich Haussorten gekreuzt und über die Jahre stabilisiert. Im Hobbygarten ist ein offenes Spielfeld da.

Medien und Bücher für die kalte Jahreszeit