Bäume und Sträucher braucht der Hof. Deswegen haben wir über 100 Stück in die Erde gebracht und da waren nur zwei Obstbäume dabei. Alles andere waren Nadel- und Laubbäume, Wildgehölz und Sträucher. Wir listen weiter unten auf, was wir gesetzt haben. So haben wir eine feine Doku und können selbst schauen was sich in den nächsten Jahren gut, nicht so gut oder ganz wunderbar gemacht hat.
Was braucht es für eine solche Aktion?
Ruhe bewahren! Erstmal haben wir geschaut wie viel Strecke wollen wir bepflanzen? Welche Pflanzen eignen sich überhaupt? Was muss dabei beachtet werden? Welche wären für Pferde giftig? Welche Sorten machen Sinn für die Ernte von Wildobst? Darf es noch etwas besonderes sein? Wie viel können wir überhaupt kaufen? Welche Kosten kommen außer den Pflanzen noch auf uns zu? Ihr seht schon Fragen über Fragen! Mit Gemüse sind wir erfahren, aber Wildobsthecken? Bäume? Nur im Ansatz, also ab ans Projekt!
- Die Zeit ist wichtig
Wurzelnackte Pflanzen gibt es ab Oktober/November bei den Baumschulen und Anbietern, diese müssen recht flott in die Erde, sind aber auch günstiger und machen so ein Projekt dann überhaupt möglich. Außerdem sollten die Bäume und Sträucher möglichst keine oder nur noch wenige Blätter dran haben, außer es ist Containerware (also eine Pflanze im Topf). Und die Zeit ist wichtig, die es braucht, damit wir alle gepflanzt bekommen. Es ist echt nicht zu unterschätzen! Wir haben es geschafft, aber wir haben auch alle echt geklotzt! Toll war es! - Wie viele Bäume und Sträucher braucht es überhaupt?
Erstmal haben wir geschaut wie viel Fläche wollen wir bepflanzen und wie? Hier ist natürlich der Pflanzabstand wichtig. Solitär (also einzeln und allein) stehende Pflanzen brauchen viel Platz, wie zum Beispiel der Walnussbaum, eine Hecke wird enger gesetzt. Wir haben bei der Hecke 2 Meter von Pflanze zu Pflanze eingerechnet, das war das Maß für den Bagger. Die Bäume auf dem anderen Bereich haben mehr Abstand bekommen, da waren es zwischen 3,5 und 4,5 Metern. Und die zweite Reiche wurde im Zickzack versetzt gepflanzt. So kann der Axel noch gut zwischen den Pflanzen mulchen und pflegen, das ist für uns und die weitere Handhabe wichtig. Eine Salix meint eine Weide. Vielleicht wäre das ein schönes MemoSpiel für Förster und Galas (GartenlandschaftsbauerInnen) in der Ausbildung. - Nicht unterkriegen lassen vom Latein
Und dann haben wir Bäume ausgesucht und was steht dann im Angebot? Alles auf Latein, echt jetzt? Ach herrje. So lernt man dann ein wenig Gärtnerlatein. Die Galabauer, Förster und Staudengärtner wussten vor Ort natürlich Bescheid. Wir aber nicht. Das heißt direkt beim Angebot der Baumschule hieß es übersetzen. Ausdrucken und alles eingeben und dann daneben schreiben. War aber spannend, ein bisschen wie eine neue Sprache. An den Bäumen vor Ort haben wir wo es unbedingt nötig war Beschriftungen angebracht, sonst hätte das Sortieren und Einteilen noch länger gedauert, auch mit gezeichnetem Plan, der war dringend nötig. - Welche sollen es sein?
Schlussendlich ist es eine bunte Mischung geworden. Bei den Bäumen wollten wir welche haben die Laub abwerfen, aber auch Nadelbäume sollten dabei sein. Sichtschutz und Lebensraum soll entstehen. Bei der Wildobsthecke ist es eine echt bunte Mischung geworden. Vor allem sollten es auch für uns beerntbare sein. Daher ist von Kornel, über Hasel zu Sanddorn fast alles dabei. Die Pflanzen mit besonders schöner Herbstfärbung haben wir in Richtung Terrasse gepflanzt. Und wir hoffen es wird eine bunte Mischung. Besondere Bäume durften es minimal auch sein, die gibt es regulär nicht als wurzelnackt und eine veredelte Walnuss kostet eben ein bisschen mehr. Aber die fleißige Oma hat sich’s gewünscht, also bekommt sie es auch. Und was machen wir nun? - Können wir noch Pflanzen von woanders herbekommen?
Nach den ersten Angeboten war klar, das wird so nichts. Wir können das nicht alles bezahlen. In der Menge geht das ganze echt ins Geld (es war so schon ein mehrwöchiger Urlaub …) – Aber! Was können wir besseres machen als Bäume und Sträucher für die Zukunft setzen? Für uns fühlt es sich gut an. Daher sind wir total dankbar für jedes passende Pflänzlein, dass aus dem Bekanntenkreis noch dazu kam. Holunder, Hasel, Hartriegel, Rotdorn, Hagebutte und sogar Olive und Apfel waren bei den Pflanzspenden dabei. Obstgehölze werden das nächste Projekt, aber wir denken, dass wir das erst nächstes Jahr angehen können, sonst sprengt es jegliche Dimensionen. Wir wünschen uns passende, qualitative und alte bewährte Sorten in unseren Garten zu holen, dazu ein paar neue Finessen – das wäre toll – das hat noch Zeit. Wenn ihr da noch einen guten Tipp habt zum Thema Obstgehölz auf dem GGK-Hof, schreibt uns gerne Email. - Welche Besonderheiten sollen es sein?
Wir haben uns reduziert! Es war die angesprochene Walnuss, die besondere Kornelkirsche und die beiden essbaren Kastanien. Daran konnte ich nicht vorbei gehen, die habe ich mir schon so lange gewünscht. Dann kam noch der David und brachte nicht nur noch Pflanzen von sich und uns sondern auch noch einen Apfelbaum und einen Olivenbaum mit. Letztere steht geschützt und wir sind gespannt. Das bunte Kleid aus dem Video sieht nicht nur hübsch und bunt aus, es ist sogar sehr bequem und gefällig. Hier kommt es her. - Wie läuft das mit dem Bagger?
Ohne Bagger hätten wir noch ein paarWikingerGartenbuddler mehr sein müssen und es war so schon aufregend. Der kleine Bagger und der Gärtner Jörn – ein großer Segen für uns! Der Bagger konnte viel schneller und effektiver Löcher buddeln, das war schon echt gut. Würden wir immer wieder so machen. Allerdings muss man ihn mieten – das war hier bei unserem Projekt insgesamt sinnvoll! - Es soll regnen, muss ich Gießen?
Ja! Unbdingt! Denn das Gießen hat die Aufgabe die Hohlräume zu schließen. Und das klappt am besten mit viel Wasser und einem Gießrand um die Pflanze herum. Mit dem Gartenschlauch und über 100 Bäumen und Sträuchern waren wir da schon beschäftigt. Aber nur Pflanzen in die Erde setzten ist es nicht. Pflegen und im Auge halten ist auch nötig. - Schützen was uns lieb ist (oder besonders wertvoll)
Das ist dann der nächste wichtige Aspekt. Gibt es Wühlmäuse? Braucht es Schutz in der Erde? Gibt es Rehe, braucht es Verbissschutz? Können wir den fertig bekommen oder bauen wir das selbst? Dazu wird noch ein eigenes Video bei uns kommen. So viel sei gesagt, ja! Das Thema ist wichtig. - Geduld, sie brauchen Zeit zum Wachsen
Da haben wir nun so viel gebuddelt und wir sehen nur Pinne, kleine Pflänzchen, hier und da etwas größer, gut eingepackt! Wir freuen uns jetzt schon auf die Ansicht in fünf Jahren. Wie sehr sie alle gewachsen sind. Hoffentlich wachsen möglichst viele an und kommen mit den Bedingungen zurecht. - Diese Bäume und Sträucher sind es geworden
(in mehrfachen Ausführungen)
Amelanchier lamarckii, Kupferfelsenbirne
Amelanchier rotundifolia, gemeine Felsenbirne
Aronia melanocarpa, Aronia
Berberis thunbergii ‘Orange Sunrise’
Cornus mas ‘Vraca Kastel’ 2x
Cornus mas Jolico, Kornelkirsche
Cornus mas Shan
diverse andere Kornelkirschen
Corylus avellana, Haselnuss
diverse andere Hasel
Crataegus laevigata ‘Paul’s Scarlet’ Weißdorn
Crataegus monogyna
Euonymus europaeus, Pfaffenhütchen
Euonymus europaeus ‘Red Cascade’
Hippophae rhamnoides, Sandorn
Hippophae rhamnoides ‘Pollmix’
Malus sylvestris, Wildapfel
Prunus spinosa, Schlehe
Rosa canina
Rosa villosa
Salix alba ‘Liempde’
Salix viminalis, Korbweide
Sorbus aucuparia, Eberesche
Rosa PiRo3
diverse Hagebutten
Corylus av.’Halle’sche Riesennuss’
Elaeagnus multiflora Russische Ernte, Ölweide
Pseudotsuga menziesii, Douglasie
Picea abies, Rotfichte
Betula pubescens, Moorbirke
Carpinus betulus, Hainbuche/Weissbuche
Fagus sylvatica, Rotbuche
Pinus cembra, Zirbelkiefer
Pinus sylvestris, Kiefer
Rhamnus frangula, Faulbaum
Sambucus nigra, Holunder
Holunder in Rot
Larix kaempfer, Lärche
Apfelbaum
Nashi-Baum
Linde
Hartriegel
Besonderheiten:
Juglans regia ‘Sheinovo’, Walnuss
Castanea sativa ‘Doree de Lyon’, Esskastanie
Olivenbaum - Nach dem Projekt ist vor dem Projekt
Wir haben definitiv jetzt schon festgestellt, dass es absolut verständlich ist wenn wir Landwirte auf Rädern sehen. Diese Strecken zu Fuß halten schon auf. Mal eben den Spaten vergessen bekommt eine neue Dimension! Vielleicht werden wir Fahrräder, Roller und Skateboards nutzen, mal sehen! Vor allem werden wir eine Art Gießwagen bauen, damit wir das Wassermanagement schaffen. - Dankbarkeit
Sind die ersten Pflanzen ausgesucht, wird schnell klar, dass es mehr sein müssen und wir Hilfe brauchten. Einige Sträucher haben wir im alten Garten ausgebuddelt und vorher schon in Töpfen gehegt (Kornelkirschen, Hasel und co.). Daher einen großen Dank nicht nur an Jörn, David und Johanna sondern auch an Jürgen, Anni, Sarah und Britta. Vielen lieben Dank!
Schaut euch gern das Video zu unserer Wahnsinnsaktion an. Über 100 Bäume und Sträucher haben wir in 4 Tagen versenkt. Wir wünschen euch viel Spaß und wir hoffen ihr pflanzt dieses Jahr auch noch mindestens einen Baum oder Strauch ; )
